Sonntag, 1. Januar 2012
Zu Hause

Nun ist das Turnier zu Ende, wir sind gut zu hause angekommen und haben auf unserem Rückweg sogar 3 Brücken weniger gezählt. Das neue Jahr hat noch nicht die Fahrt aufgenommen - schauen wir also noch mal zurück auf die letzten Tage 2011.

Das Turnier fing für uns am 9. (und letzten) Tisch an


und endete am ersten


Also was will man mehr? Natürlich die hier


Aber noch ist es zu früh - in drei Jahren sind wir hoffentlich so weit. Und dieses Turnier war ein wichtiger Schritt in diese Richtung, denn jede Spielerin steigerte sich im Laufe des Turniers. Und so freuten wir uns bei unserer "Sieger-Party" über den möglich schwersten Gegner in der letzten Runde:


Unser bestes Match in der 7. Runde haben mit 0:4 verloren, jedoch lange einen heftigen Widerstand gegen die "Grünen" geleistet


und als Mannschaft nach dem Prinzip "alle für eine, eine für alle" gekämpft


Nach der getanen Arbeit, spielten wir unsere ganze Routine bei der Siegerehrung aus, besetzten die besten Plätze in der ersten Reihe, abwarteten und tranken Tee:


In der Endabrechnung belegten wir einen tollen 10. Platz und holten uns diesmal noch die kleinen Pokale ab!


Hier noch ein paar Fakten zum Turnier:

  • Die nervigen Jungs aus dem Nachbarzimmer belegten am Ende den 3. Platz in der U12 - das hätten wir ihnen nie zugetraut!
  • Meldeformulare wurden von mir zu Hause vergessen - zum Glück wurde danach nicht gefragt, sonst hätten wir Zeit für Forsterwanderung, Stadtbesichtigung und vieles mehr.
  • Wegen der Nulltoleranz nicht unwichtig: Wir waren immer rechtzeitig am Brett, obwohl einige Spurts notwendig waren!
  • Mädels sahen ihren Mannschaftsführer gerne laufen, so legten sie mich mit Rufen "Die Runde fängt früher an!" rein - blöd, dass die letzte Runde wirklich früher anfing und der Mannschaftsführer es den Spielerinnen nicht abkaufen wollte.
  • Die Freizeit zwischen den Runden wurde gerne beim Tabu-Spielen verbracht, was am Ende zu ganz seltsamen Effekten führte: "Du kennst das Wort nicht!" - "Integral!" - "Richtig!". Wie soll man dagegen ankommen?
  • Der Ehrgeiz unserer Mädels hat die Betreuer total überrascht - wer hätte mit dem Satz a lá "Wir sind nicht zum Tabu spielen da - lass uns eine Teambesprechung machen" gerechnet?
  • Die Betreuer konnten ihre Schachtouristen- und Urlaubsreisementalität nicht lange aufrecht erhalten, und waren mit ihren Nerven nach 4 Tagen total am Ende. Die einzige Beruhigung für uns war, Theo Gurgl beim Spielen zuzuschauen - sein vergnügtes Aussehen trotz teilweise hoffnungsloser Stellungen führte uns vor Augen, dass man das Schach nicht so wichtig nehmen soll.
  • Regina strikte in der Zwischenzeit 3 Schals, organisierte Spielabende, sorgte für Disziplin und hatte eine beruhigende Wirkung auf den restlichen "Stab", der dem total Nervenzusammenbruch sehr nahe kam. Vielen Dank an sie für alles!

Wir bedanken uns bei den Fans, die uns die ganze Zeit unterstützt haben. Und wer weiß, vielleicht gibt auch im Jahr 2012 zwischen den Jahren wieder weitere Berichte in diesem Blog!

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Freitag, 30. Dezember 2011
Orange gegen Grün

Gestern haben wir uns schon einige Taktiken überlegen, wie wir gegen den Chemnitzer Verein noch zu unserem Sieg kommen. Folgende Ansätze wurden als zu lasch verworfen:

  • Unseren Gegner vor der Partie Süßigkeiten mit einem Abfuhrmittel anbieten
  • Die Gegnerinnen mit Hilfe eines Besens im Zimmer einsperren (das haben die Mädels mit den nervigen Jungs auf unserem Stockwerk schon erfolgreich geprobt)
  • Die Glücksbringer der Chemnitzer in einer Nebel- und Nachtaktion entführen und nur gegen Löse-Punkte zurück geben.

Blöderweise ging es heute morgen etwas chaotisch zu - erst um 8:20 habe ich erfahren, dass wir früher als sonst, schon um 8:30 spielen. Ich nehme meinen Uwe-Bönsch-Diss zurück, eine perfekte Organisation ist halt nicht meine Stärke. Mist, bis halb zwei die Varianten ausgeklügelt und alles umsonst. Damit waren unsere orangefarbene T-Shirts die einzige Überraschung für unsere Gegner, die in Grün antraten.

Zum Glück! Wir standen noch nie so gut nach der Eröffnungsphase: Anna mit einer klar gewonnenen Stellung gegen 600 DWZ "schwerere" Gegnerin, Jennifer sicher mit Schwarz, Alina hat eine Traumstellung eines Morra-Gambit Spielers mit dem Loch auf d5 erreicht, Sabrina zwingt ihrer Gegnerin konkretes Spiel auf und hat gute Chancen. Die Weichen für den 3:1 Erfolg sind gestellt:)


Erst nach 2 Stunden Spiel kippten die Stellungen: Anna und Alina fallen in sehr guten Stellungen den taktischen Tricks ihrer Gegner zum Opfer. Jennifer und als letzte auch Sabrina verlieren. Also die erwartete 0:4 "Schlappe" und wie erwartet nach einem tollen Kampf!

Wir warten noch kurz auf die Siegerehrung, und machen uns auf den weiten Weg nach Hause. Für die Familie Ley heißt es jedoch "Auf Wiedersehen" zu sagen - bis zu den Sommerferien ist es nicht mehr lang und dann heißt es wieder "Hallo, Arendsee!":)

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Freitag, 30. Dezember 2011
Angekommen (diesmal am 1. Tisch)

Nach einer recht kurzen Nacht geht es um 9 Uhr wieder an Bretter. Diesmal gegen Schachfreundinnen aus Lübeck. Auf 3 von 4 Brettern hat die Vorbereitung funktioniert - ein guter Tag für den Trainer. Sabrina hat eine starke 1500er vor sich, auf den anderen Brettern sind wir klar favorisiert. Zeit für einen Kaffee...

Im Raum nebenan spielen U12 Jungs. Nur durch ein Wunder kann der Titel der Mannschaft von TuS Makkabi Berlin noch streitig gemacht werden. Der
Rheinland-Pfälzischer Vertreter Lambsheim hält sich wacker und hat nun 4 Mannschaftspunkte auf dem Konto. Vor allem das 1. Brett macht einen sehr guten Eindruck. Wir liebäugeln ja mit dem 4er U12 Titel in dieser Saison - die Spieler aus Lambsheim sind ein ernst zu nehmender Gegner!

Bei den Mädels ist es spannender: Chemnitzer Aufbau kann es aus eigener Kraft schaffen - sie dürfen sich aber keinen Ausrutscher erlauben. Meine Lieblingsspielerin ist die putzige Jana Schneider vom zweitplatzierten Stetten: Hinter dem etwas unbeholfenen Aussehen versteckt sich eine gnadenlose Killer-Maschine!

Zurück zum Geschehen auf den Lahnsteiner Brettern: Anna fertigt ihre Gegnerin ab, Jennifer gewinnt nach teilweise grausamen Einstellern, Alina hat 2 Mehrbauern aber ungleichfarbige Läufer, Sabrina's Stellung ist kompliziert - da wage ich keine Einschätzung ein. Es geht also nun nur noch um die Höhe des Siegs! Alina steigert sich im Vergleich zur letzten Runde, spielt bis zum bitteren Ende und entreißt ihrer Gegnerin das schon sicher geglaubte Remis - da können wir Sabrina's Niederlage gut verkraften.


Nächste Runde ging es gegen Paderborn, die uns ebenbürtig sind. Im letzten Bericht wurden schlechte Züge unserer Spielerinnen gezeigt, es wird höchste Zeit, gute zu zeigen!


Sabrina hat ihre Gegnerin stark unter Druck gesetzt, und gewinnt mit 1. Sge4 Material. Nach 1. ... b6 kommt 2. Sf6#! 

Alina spielt trocken 1. ... Lb6. Nach dem Läufertausch, wird der Bauer sicher verwandelt.

Mit einem Bauern mehr "schaukelt" Jennifer unseren Mannschaftssieg auf den "Befehl" des Mannschaftsführers mit 1. Sg5+ und 2. Sh7+ nach Hause!

Anna erkämpfter einen großen Vorteil, aber nun scheint ihre Gegnerin so langsam aufzuholen. Der starke Zwischenzug 1. ... c6! 2. Kd6 Sf7+ macht aber alles klar!

Also ein überzeugender 3.5:0.5 Erfolg. 7-5 Mannschaftspunkte, 5. Platz und große Ehre am 1. Tisch spielen zu dürfen!


Morgen verbauen wir Aufbau Chemnitz noch den Weg zur Meisterschaft... Ups, bin wohl eingenickt und meinen Traum und die Realität durcheinander gebracht. Schade, dass wir Schach und nicht Tabu spielen - bei dem Spiel haben unsere Mädels nämlich ungeahnte Dimensionen erreicht!

Zeit fürs Bett und süße Träume vom 4:0 Sieg.


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Jetzt aber Nachtruhe!
Es ist 22:30 und ruhig. "Was?" würde ein erfahrener Schachbetreuer fragen "Das kennen wir ganz anders!" Aber hier spielen halt sehr ehrgeizige Mannschaften und ab 22 Uhr, direkt nach der Vorbereitung auf den nächsten Gegner, wird geschlafen.

Es gibt aber einen kleinen tapferen Verein aus dem Rheinland, der sehr zum Leidwesen seiner Nachbarn der übermächtigen Nachtruhe trotzt. Immerhin haben wir einen Ruf zu verlieren - die lange Tradition der Lahnsteiner Unruhestifter kann auf Dennis Sanner, Marc Suderland, Dominik Richter und viele andere zurückblicken!

An dieser Stelle muss ich den Platz für die Gegendarstellung der unschuldig Angeklagten einräumen: "Wir waren still und haben wie ein Stein geschlafen!". Nun aber genug von "Gastbeiträgen", es ist schließlich mein Blog!

Leider hat mein Kartenreader den Geist endgültig aufgegeben. Also keine Photos der reizenden Gegend um unsere Unterkunft - so kann ich leider dem "Tourist" nicht wirklich gerecht werden:( setzte also ab nun voll auf "Schach".

In der Runde am Morgen hatten wir einen holprigen Start: Anna hat, sehr untypisch für sie, den Angriff auf ihre Dame verschlafen (dies sollte allerdings keine Anspielung auf den vermeintlichen Schlafmangel unserer Spielerinnen sein) und der Punkt ging schnell flöten. Anna's Beispiel erwies sich als ansteckend, zum Glück wurde die Gegnerin am 3. Brett das nächste Opfer der heimtückischen Dame-Einstell-Krankheit und nicht Jennifer. Ausgleich! Gespannt schaute alles auf die ersten zwei Bretter - doch da wurden die Damen schon getauscht, damit wurde die gefährliche Epidemie noch rechtzeitig eingedämmt. Mit genauem Spiel im Endspiel brachte uns Sabrina kurzzeitig in Führung, Alina's ältere Gegnerin verwandelte ihren kleinen materiellen Vorteil jedoch routiniert zum 2:2.

Auch in der Nachmittagsrunde waren wir leicht favorisiert. Und der Sieg war sehr nah. Unsere ausgelassene Möglichkeiten sind:




Mit 1. Sb6! hätte Jennifer alles klar machen können. Nach 1. Sd6 steht Weiß wohl immer noch besser, verlor aber später den Faden und anschließend auch die Partie.



Nach einem tollem Kampf hat die Gegnerin mit ihrem letzten Zug g4 den entscheidenden Fehler gemacht. Sabrina zockt 1. hg hg 2. Tf4?? Damn! Notiz an den Jugendleiter: Ein Türmler muss vor allem Turmendspiele können!



Anna hat ihre Gegnerin mit Schwarz schon nach 10 Zügen an die Wand gespielt. 1. ... Sf4 wäre der entscheidende Überfall. Mit dem "ultrasoliden" 1. ... f6? hätte sie nach 2. Db3! in große Schwierigkeiten geraten können. Remis am Ende.

Nach 40 Zügen willigte Alina in einer ausgeglichenen Stellung etwas unerwartet ins Remis ein. 1.5:2.5 das auch 3.5:0.5 sein könnte!

Morgen geht es gegen Lübeck weiter, Vorbereitung ruft... Gute Nacht an unsere treue Fans!

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