Donnerstag, 29. Dezember 2011
Jetzt aber Nachtruhe!
Es ist 22:30 und ruhig. "Was?" würde ein erfahrener Schachbetreuer fragen "Das kennen wir ganz anders!" Aber hier spielen halt sehr ehrgeizige Mannschaften und ab 22 Uhr, direkt nach der Vorbereitung auf den nächsten Gegner, wird geschlafen.

Es gibt aber einen kleinen tapferen Verein aus dem Rheinland, der sehr zum Leidwesen seiner Nachbarn der übermächtigen Nachtruhe trotzt. Immerhin haben wir einen Ruf zu verlieren - die lange Tradition der Lahnsteiner Unruhestifter kann auf Dennis Sanner, Marc Suderland, Dominik Richter und viele andere zurückblicken!

An dieser Stelle muss ich den Platz für die Gegendarstellung der unschuldig Angeklagten einräumen: "Wir waren still und haben wie ein Stein geschlafen!". Nun aber genug von "Gastbeiträgen", es ist schließlich mein Blog!

Leider hat mein Kartenreader den Geist endgültig aufgegeben. Also keine Photos der reizenden Gegend um unsere Unterkunft - so kann ich leider dem "Tourist" nicht wirklich gerecht werden:( setzte also ab nun voll auf "Schach".

In der Runde am Morgen hatten wir einen holprigen Start: Anna hat, sehr untypisch für sie, den Angriff auf ihre Dame verschlafen (dies sollte allerdings keine Anspielung auf den vermeintlichen Schlafmangel unserer Spielerinnen sein) und der Punkt ging schnell flöten. Anna's Beispiel erwies sich als ansteckend, zum Glück wurde die Gegnerin am 3. Brett das nächste Opfer der heimtückischen Dame-Einstell-Krankheit und nicht Jennifer. Ausgleich! Gespannt schaute alles auf die ersten zwei Bretter - doch da wurden die Damen schon getauscht, damit wurde die gefährliche Epidemie noch rechtzeitig eingedämmt. Mit genauem Spiel im Endspiel brachte uns Sabrina kurzzeitig in Führung, Alina's ältere Gegnerin verwandelte ihren kleinen materiellen Vorteil jedoch routiniert zum 2:2.

Auch in der Nachmittagsrunde waren wir leicht favorisiert. Und der Sieg war sehr nah. Unsere ausgelassene Möglichkeiten sind:




Mit 1. Sb6! hätte Jennifer alles klar machen können. Nach 1. Sd6 steht Weiß wohl immer noch besser, verlor aber später den Faden und anschließend auch die Partie.



Nach einem tollem Kampf hat die Gegnerin mit ihrem letzten Zug g4 den entscheidenden Fehler gemacht. Sabrina zockt 1. hg hg 2. Tf4?? Damn! Notiz an den Jugendleiter: Ein Türmler muss vor allem Turmendspiele können!



Anna hat ihre Gegnerin mit Schwarz schon nach 10 Zügen an die Wand gespielt. 1. ... Sf4 wäre der entscheidende Überfall. Mit dem "ultrasoliden" 1. ... f6? hätte sie nach 2. Db3! in große Schwierigkeiten geraten können. Remis am Ende.

Nach 40 Zügen willigte Alina in einer ausgeglichenen Stellung etwas unerwartet ins Remis ein. 1.5:2.5 das auch 3.5:0.5 sein könnte!

Morgen geht es gegen Lübeck weiter, Vorbereitung ruft... Gute Nacht an unsere treue Fans!

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Ausgelassene Chancen
Das Tagebuch ist auch ohne Bildmaterial sehr informativ. Aus den verpassten Chancen werden unsere jungen Spielerinnen viel lernen. Da bin ich mir sicher.

Weiterhin viel Spielfreude und ausreichend Schlaf wünscht

Kurt Sanner

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Ich muss an dieser Stelle klarstellen, dass die damaligen "Lahnsteiner Unruhestifter" die Nächte selbstverständlich ausschließlich zur Steigerung der schachlichen Kreativität am nächsten Morgen genutzt haben! Ich hoffe, eure Vorbereitung ist ähnlich effektiv. Viel Glück weiterhin!
Gruß, Marc

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